Ein mehr als erfolgreiches Wochenende konnten wir bei den Deutschen Meisterschaften im Paracycling in Köln verzeichnen. Zwei Wettkämpfe standen für uns auf dem Programm: Am Samstag das Zeitfahren über 20 km und am Sonntag das Straßenrennen über 66 km.
Nach der Anreise am Freitag machten wir uns gleich mit der Zeitfahrstrecke vertraut. Wir fuhren sie mit unserem Renntandem probe und waren von der Strecke sehr angetan. Auf dem sehr schnellen Kurs mit wenig Kurven und super Asphalt schien eine neue persönliche Bestzeit möglich.
Silber beim Zeitfahren
Um 16:03 wurde es am Samstag schließlich für uns ernst. Nach dem Tristan Bangma (Niederlande) und Tim Kleinwächter (Deutschland) über die Startrampe gingen, folgten wir als drittes auf die Strecke. Immer am Anschlag bewältigten wir die leicht hügelige Strecke in neuer persönlicher Bestzeit. Am Ende erzielten wir auf 20 km eine Zeit von 29:35 Minuten. Das bedeutete eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 40,6 km/h – 2,3 km/h schneller als zuvor und schließlich hinter dem Deutschen Meister Tim Kleinwächter die Silbermedaille!
Mit dem gleichzeitig ausgetragenen Europacuprennen – es erfolgte eine getrennte Wertung für den EC und der DM – hatten wir mit den vorderen Plätzen nichts zu tun, zu stark trumpften die Teams aus der Niederlande auf.
Noch eins oben drauf – auch Silber beim Straßenrennen!
Ein Tag später fand auf einem Rundkurs von 2,2 km das Straßenrennen statt. Auf einem sehr schnellen und äußerst flachen Kurs, fast alle Kurven konnten in voller Geschwindigkeit genommen werden, gingen insgesamt sieben Tandems aus Deutschland und der Niederlande an den Start.
Insgesamt standen 66 km (30 Runden) für die Tandem Männer auf dem Programm. Sobald der erste über die Ziellinie gefahren ist, ist das Rennen für jedes Team beendet.
Speichenbruch beim Warmfahren
Einen kurzen Schreckmoment erlebten wir beim Warmfahren. Kurz vor dem Start brach uns am Hinterrad eine Speiche. Damit das Hinterrad ohne zu blockieren lief, mussten wir die Bremse aushängen. Somit hatten wir für das Rennen nur die Vorderbremse zur Verfügung. Nach wenigen Runden merkten wir die fehlende Speiche deutlich. Unser Tandem schlingerte ordentlich in den zum Teil sehr schnellen Kurven. Doch das Hinterrad hielt und wir sind um einen Einschlag bei Tempo 40-45 km/h in die Absperrungen herumgekommen.
Chancenlos beim Start
Um das Feld zu sprengen, damit nicht die schwächeren Teilnehmer im Windschatten mitfahren können, wird auf den ersten Runden von den top Teams extrem viel Geschwindigkeit gemacht. Wir hatten nur sehr vage Hoffnung beim Start an den Top Teams aus den Niederlande und den beiden deutschen Tandems von Tim Kleinwächter und Ralf Arnold dranzubleiben.
Leider hatte sich unsere Befürchtung bestätigt. Nach der ersten Kurve hatten wir bereits eine Lücke von 5-10 Meter, die wir nicht mehr zufahren konnten. Wir fuhren unser Tempo, bis wir auf die Frauentandems aus Belgien und Finnland stießen. Mit ihnen machten wir gemeinsame Sache und fuhren im abwechselnden Windschatten dauerhaft um 41 km/h. Als die Männertandems nach ca. 11-12 Runden auf uns aufliefen, versuchten wir bei den Männern dranzubleiben. Für wenige Runden klappte der Plan auch. Hier fuhren wir einen Schnitt von rund 45 km/h. Nachdem wir erneut eine Lücke nicht mehr zufahren konnten, machten wir erneut mit den Frauentandems gemeinsame Sache.
Am Ende hatten wir nur drei Runden Rückstand auf den Erstplatzierten der EC-Wertung (Tristan Bangma), für uns ein durchaus sehr respektables Ergebnis. Das bedeutete, dass wir auf knapp 60 km einen Schnitt von 40,7 km/h dank des Windschattens erzielen konnten. Ein Wert, den wir auf einer solchen Distanz noch nie im Ansatz geschafft haben.
Leider schied Tim Kleinwächter durch einen Riss der Synchronkette schon relativ früh aus dem Straßenrennen aus. Aufgrund dessen erzielten wir hinter Ralf Arnold, dem neuen deutschen Meister, sehr überraschend erneut die Silbermedaille.
Fazit
Ein sehr erfreuliches Wochenende ging mit einer doppelten Silbermedaille für uns zu ende. Mit zwei persönlichen Rekorden beim Zeitfahren und beim Straßenrennen konnten wir mit unserer Leistung bei der ersten Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften im Paracycling zufrieden sein. Umso mehr, betrachtet man den Nachteil unseres veralteten Wettkampftandems. Während durch die Bank alle mit modernen Profitandems aus Leichtbaualuminium und Carbon an den Start gingen, fuhren wir mit einem rund 20 Jahre alten Tandem aus Stahl. Allerdings wäre es vermessen zu behaupten, dass es alleinig am Material lag. Insgesamt liegt noch ein langer Weg mit viel Training vor uns.
Wir dürfen gespannt sein, wie wir nächstes Jahr mit dann hoffentlich einem konkurentsfähigeren Tandem abschneiden werden.
Zahlen und Fakten
Zeitfahren
- Zweiter Platz (Silbermedaille)
- Distanz: 20 km
- Zeit: 29:35 Minuten
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 40,6 km/h
- 78 Höhenmeter
- Gewinnerzeit (Europacup): 24:48 Minuten (Trisdan Bangma, Niederlande)
- Deutscher Meister: Tim Kleinwächter; 25:00 Minuten
Straßenrennen
- Zweiter Platz (Silbermedaille)
- Distanz: 59:4 km
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 40,7 km/h
- -3R auf den Gewinner des Eurocups (Tristan Bangma, Niederlande) in 1:25 Minuten
- Deutscher Meister: Ralf Arnold; 1:27:34 Minuten
- 50 Höhenmeter
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